Gestern waren wir spontan in der Stadt etwas Essen. Unser Ziel war eine Salatbar und ich dachte mir noch, dass ich doch genau das richtige für mich. Viel schief gehen kann da ja nicht, man weiß was für ein Gemüse man essen darf und welches nicht. Und sonst dürften da ja keine unliebsamen Zusatzstoffe in dem grünen Zeugs enthalten sein. Also habe ich mir mit genau diesen Hintergedanken einen grünen Salat mit etwas Thunfisch und ein paar Sonnenblumenkernen bestellt. Die Tomaten und das Senf-Dill-Dressing habe ich extra weggelassen, man weiß ja nie und extra herausfordern will man es auch nicht. Außerdem kann ich auch sehr gut damit leben, nur etwas Essig und Öl im Salat zu haben. Also habe ich mir den Balsamico Essig und etwas Öl geschnappt und meinen Salat damit verfeinert. Es war auch alles lecker und wunderbar, nur Stunden später gings dann wieder los. Magenschmerzen und Sodbrennen…Hurra, da war also irgendwo etwas drin, was ich nicht vertragen habe. Nach ein wenig Nachdenken und etwas Recherche ist es mir dann auch klargeworden. Den Balsamico-Essig vertrage ich nicht und ich kann ihn damit von meiner Liste meiner Lieblingsprodukte streichen. Schade, ist aber so…

Woran aber liegt das? Den reinen Essig sollte ich doch vertragen bzw. zu mir nehmen dürfen, wieso dann aber nicht den Balsamico-Essig? Nachdem ich mir zu Hause eine Flasche davon vorgenommen habe und mir die Zutatenliste angeschaut habe, ist mir gleich mal folgendes aufgefallen. In dem Essig ist ein Stoff mit dem Namen „Zuckerkulör“ enthalten und das ist nichts anderes als karamelisierter Zucker, der hier zum Färben des Essigs verwendet wird. Aha, der Balsamico-Essig hat also nicht unbedingt so eine dunkle Farbe, da muss man also ein Färbemittel zusetzen. Natürlich stellt sich mir die Frage nach dem Wieso und dabei habe ich festgestellt, dass einen großen Unterschied zwischen Balsamico und Balsamico gibt. Es nämlich zum einen den „Aceto Balsamico di Modena“ und zum anderen „Aceto Balsamico Tradizionale di Modena“. Zweiterer ist ein geschützter Begriff und so etwas wie der richtige Balsamico. Der erstere, ohne das Wörtchen „Tradizionale“, ist eine billige Variante des richtigen Balsamicos und genau diesen hatte ich vermutlich auch in dem Lokal erwischt. Im billigen Balsamico wird eine Mischung aus Weinessig, eingedicktem Traubensaft und Zuckercouleur zusammengepanscht, wobei der Zuckercouleur nur für die Farbe des Essigs zuständig ist. Ohne diesen wäre der billige Balsamico einfach nicht so braun und er könnte sich nicht als Balsamico Essig im Supermarkt verkaufen lassen.

Das aber ist noch nicht alles. Selbst wenn ihr den teuren und originalen / tradizionale Balsamico-Essig kauft, werdet ihr ihn nicht unbedingt vertragen, denn der Balsamico Essig besteht meistens aus Apfelmostkonzentrat oder Traubenmostkonzentrat und dort ist wiederrum ein ordentlicher Schuß Zucker / Fructose mit enthalten. Also bleibt am Ende nur eines. Finger weg vom Balsamico-Essig…

Eine gute Nachricht gibt es aber trotzdem. So gut wie alle anderen Arten von Essig sind fructosearm und daher eigentlich sehr gut verträglich. Na gut, steige ich halt um und das nächste Mal, wenn es in einem Lokal nur Balsamcio Essig gibt, dann verzichte ich darauf lieber ganz…