Seit mein Körper nicht mehr so viel mit Fruchzucker, Sorbit & Co. anzufangen weiß, frage ich mich natürlich auch, woher das kommt. Ein Punkt, der mir gewaltig suspekt ist, sind diese E-Nummern, die man auf so gut wie jeder Lebensmittelverpackung findet. Oft verbirgt sich hinter diesen Abkürzungen reine Chemie. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir jetzt aber, dass Chemie eigentlich nichts in Lebensmitteln zu suchen haben und doch ist es genau so. Ob das vielleicht auch als Auslöser für meine Fruktoseintoleranz in Frage kommt? Eine gute Frage, die sich aber nicht so einfach beweisen lässt. Zumindest glaube ich, dass eine eine gesunde und natürliche Ernährung deutlich besser und entspannender für den Magen-Darm-Trakt ist also eine chemische. Desweiteren stelle ich mir natürlich auch die Frage, wieso es die E-Nummern überhaupt gibt? Will die Lebensmittelindustrie vielleicht ein paar Zutaten nicht so direkt auf die Verpackungen schreiben? Diese Fragen klärt Dr. Hans-Ulrich Grimm in seinem Buch „Chemie im Essen“ und eines kann ich Euch schon jetzt sagen. Ihr werdet nach dieser Lektüre mit anderen Augen durch den Supermarkt gehen…

Bevor Fragen kommen: Nein, in dem Buch wird die Fruktoseintoleranz nicht behandelt. Ich finde es aber sinnvoll, sich über Lebensmittelzusätze und den E-Nummern zu informieren! Daher stelle ich dieses Buch auch vor.

 Inhalt 

Die ersten sechs Kapitel des Buches kann man eigentlich zusammenfassen. Hier beschreibt Autor Dr. Hans-Ulrich Grimm, welche Krankheitsbilder durch verschiedene chemische Lebensmittelzusätze auftreten können und wie der Verbraucher durch die Politiker und Lobbyisten schlichtweg getäuscht wird. Früher musste viele gekennzeichnet werden oder Warnhinweise mussten aufgedruckt werden, heute dagegen gibt es ja die E-Nummern. Was wir alles für einen Mist zu uns nehmen, weil wir es nicht verstehen, ist schon sehr bedenklich. Sehr interessant ist für uns auf jeden Fall das Kapitel drei, denn hier dreht sich alles um das Thema Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe. Die Fruktoseintoleranz spielt hier zwar immer noch eine nur nebensächliche Rolle, aber man merkt schnell, dass die Zuckeraustauschstoffe nicht diese supergeniale Lösung sind, die in der Werbung und in den Medien oft angepriesen wird.

Im 7. Kapitel wird es jetzt richtig interessant. Hier beginnt das Lexikon der Lebensmittel-Zusatzstoffe und schnell wird klar, dass wir uns von Schimmel, Dreck und Abfällen ernähren. Ach stopp, natürlich ernähren wir uns auch von Chemie und Geschmacksverstärkern…und von Füllstoffen und Säuren! Alles schön verschleiert durch E-Nummern und schön klingende Namen. Auf den nächsten 170 Seiten klärt uns Dr. Hans-Ulrich Grimm jetzt aber über jeden einzelnen Zusatzstoff auf und bewertet seine Risiken auf die Gesundheit. Kritisch betrachtet er die gesetzliche Einstufung der Zusätze und weist auf medizinische Studien hin, die die Stoffe anders als die Politik bewerten. Damit Ihr die Stoffe auch selber schnell beurteilen könnt, hat sich der Autor eine Bebilderung mit Icons zu den einzelnen Stoffen ausgedacht. Damit schätzt er jeden Stoff hinter einer E-Nummer ein, …

  • ob dieser gentechnisch hergestellt wird
  • ob dieser für Allergiker gefährlich ist
  • ob dieser geschmacksverfälschend wirkt
  • ob es sich um einen besonders riskanten Stoff handelt
  • ob der Stoff in großen Mengen eingesetzt wird
  • ob es sich um einen Designerstoff handelt

Das ist natürlich sehr hilfreich und hilft, die Lebensmittelzusätze noch besser zu verstehen.

Nach der Lektüre dieser 170 Seiten Zusatzstoffen und E-Nummern raucht der Kopf. Aber das ist jetzt noch nicht alles, denn im nächsten Kapitel behandelt Dr. Hans-Ulrich Grimm noch Zusatzstoffe, die nicht als solche gelten. Dazu gehören auch die für uns bekannten Zusätze Maltodextrin und Glukose-Fruktose-Sirup. Diese doch nicht so uninteressanten Ausführungen zum Ende des Buches sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Zum Abschluss des Buches gibt es noch eine Liste. Zuerst sieht man hier nur die vielen Zahlen auf einer Seite. Nachdem man aber die Überschrift studiert hat wird einem schnell klar, dass hier mögliche Krankheiten aufgelistet werden, die unter Umständen durch die chemischen Zusatzstoffe in unseren Lebensmitteln ausgelöst werden können. Zum einen ist hier zwar viel Spekulation mit dabei, zum anderen ist das aber trotzdem ganz schön erschreckend.

 Fazit 

Ein absolut empfehlenswertes Buch, was Euch die Augen öffnen wird und Euer Leben verändern kann. Ich werde ab jetzt beim Einkaufen noch genauer hinschauen und mit Sicherheit das ein oder andere Produkt nicht mehr kaufen. Schließlich ist es mein Leben und meine Gesundheit und langsam verstehe ich was falsch läuft in Supermärkten der Welt. Wenn Bücher von mir eine Punktebewertung bekommen würden, dann hätte sich Dr.  Hans-Ulrich Grimm für dieses Buch die volle Punktzahl verdient. Besser als „Die Zeit“ kann man es übrigens auch nicht mehr zusammenfassen und deshalb zitiere ich als Abschluss noch den dortigen Kommentar zum Buch „Chemie im Essen„.

Wer nach Lektüre des Buches seinen Kindern immer noch Limonade und Gummibärchen kauft, dem ist nicht zu helfen; und wer noch an die deutsche Vorreiterrolle bei der Lebensmittelkontrolle glaubt, verdankt seinen Patriotismus einer Augenkrankheit. (Kommentar von „Die Zeit“ zum Buch „Chemie im Essen“)

 Bezug 

Kaufen kann man das Buch über Amazon oder in jedem gut sortieren lokalen Buchladen…

Chemie im Essen von Dr. Hans-Ulrich Grimm, Knaur TB
ISBN: 978-3426785614
336 Seiten, Softcover

chemie-im-essen