Mittlerweile habe ich die Karenzphase erfolgreich hinter mich gebracht. Ich bin dadurch weder auf eine weitere Intoleranz gestoßen noch habe ich mir Patzer geleistet. Jedenfalls wäre mir keinen Situation bewusst, wo ich meinem Heißhunger nach einem Nutellabrot oder einem Apfel nachgegeben hätte. Alles in Allem kann ich nun an dieser Stelle wohl sagen, dass die Karenz mir richtig gut getan hat, denn mein Magen konnte sich beruhigen und meine GLUT-5 erholen – ich bin bereit für meine Testphase!

Was mir allerdings etwas schmerzlich aufgefallen ist: Ich habe massiv abgenommen. Ich war vorher nicht wirklich schwergewichtig, aber habe doch zum Ende letzten Jahres wegen meinem Studium ein wenig mehr Speck angesetzt, als ich es noch als “ästhetisch” für mich verbuchen könnte. Bei mir setzt es IMMER an den falschen Stellen an. Grummel. Viel auf die Waage gestellt habe ich mich seit Jahren nicht, aber ich tätige ab und zu einen Ausflug in mein Nachbarzimmer, wo meine Mitbewohnerin eine optisch äußerst ansprechende Waage beherbergt. Anfang des Jahres, im Feburar etwa, als meine Intoleranz noch nicht festgestellt wurde, wog ich etwa 65 kg. Bei einer Größe von 1,63 cm überlasse ich es da jedem selbst, sich seine Meinung zu bilden, ob das nun pummelig oder voll normal ist. Jedenfalls aß ich zu dem Zeitpunkt noch relativ unbesorgt, aber doch bedacht darauf, dass ich nichts allzu schweres zu mir nehme. Pizza, Pommes, Pancakes – bloß weg mit euch! Es war natürlich Ironie des Schicksals, dass ich in der Zeit mehr Obst zu mir nahm. Wer konnte schon ahnen, dass das vermutlich mein gesundheitlicher Todesstoß für meine noch verbleibenden GLUT-5 Transportproteine war.

Nachdem ich meine Karenzphase hinter mir hatte und langsam anfing, meine vorherigen Lieblingslebensmittel auszutesten, fing ich an, regelmäßig auf die Waage zu steigen.
Mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf – heute wiege ich nur noch 55,8 kg! Ich selbst habe von meiner doch eher dramatischen Gewichtsabnahme gar nicht so viel gemerkt.

Mein Gedanke am Anfang der Diät hat sich bewahrheitet – Zuckerverzicht tilt Kilos! Aber ist es wirklich der Zucker…? Der typische Gedanke ist doch immer: Zucker ist böse, Zucker macht dick. Zucker ist der Erzfeind eines jeden Fitness-Junkies und wer ohne Zucker lebt, hat die besten Chancen auf einen tollen Körper samt Waschbrettbauch. Dabei vergisst man aber leicht, dass Zucker ein wichtiger Energielieferant für den Körper und unser Gehirn ist. Zucker hat in der Tat seine Vorteile, nur neigen wir doch sehr oft dazu, einem Lebensmittel böse Dinge anzudichten und diese dann vorschnell zuglauben.

Natürlich ist es wichtig und richtig, auf gewissen Zucker zu verzichten oder dessen Konsum zu minimieren. Cola zum Beispiel ist in meinem Augen kein Getränk, welches zum Durst-Stillen gedacht sein sollte. Auch der tägliche Schokoladenkonsum ist sicher nicht die beste Wahl, den Hunger zwischendurch zu stillen. Zucker in Kombination mit einem anderen Bösewicht ist da weitaus bedenklicher: Fett. Hier kommt wieder die Schokolade ins Spiel. Der etwas andere Zucker wird uns durch weizen- oder stärkehaltige Speisen zugeführt, wie beispielsweise Kartoffeln.

Komplett auf Zucker verzichtet habe ich also auch in meiner Karenzphase nie – und trotzdem fast 10 Kilo abgenommen. Ich habe jedoch nach dem ersten Schreck bemerkt, dass es nicht nur mir so geht. Viele FI-ler nehmen in oder nach der Karenzphase ab. Die wenigsten nehmen zu. Ich denke, mein Gewicht wird sich wieder normalisieren, wenn ich erst einmal raushabe, was ich vertrage und was nicht. Denn noch mehr abnehmen will ich natürlich auch nicht. Eins habe ich daraus gelernt: Wenn mal wieder eine Bekannte meckert, sie hätte so viel zugenommen und will jetzt dringend ein paar Kilo runterschaffen – eine „Zucker-Diät-Empfehlung“ habe ich jetzt immer parat 😉