Ich will mich nicht von der Intoleranz beherrschen lassen! Allerdings habe ich festgestellt, sie tut das bereits seit Jahren und jetzt, wo ich weiß, dass ich sie habe, sogar noch mehr. Dabei habe ich mir geschworen, einen guten Weg zu finden, zwischen meinem normalen stressigen und chaotischen Alltag und zwischen der Intoleranz. Nur, da hängt es genau. Ich bin immer und überall am Überlegen, ob ich das Essen oder Trinken darf und wenn dann so ein Tag wie gestern kommt, wo ich einfach viel unterwegs bin und ich auch nicht was zu Essen mit dabei habe, fragt man sich schon was man jetzt  machen soll. Der einzige vernünftige Alternativplan wäre, erst spät nachts, also zu Hause, etwas zu Essen. Nur, das ging gestern nicht, denn ich bin ja zum Fussball und Fussball kann ich nicht ohne ein oder zwei Bier schauen. Bier, auch so eine Sünde, sollte ich ja eigentlich auch nicht, aber lässt man sich alles verbieten? Nimmt man nicht doch ein paar Nebenwirkungen in Kauf, um doch noch ein normales Leben führen zu können?

Ich habe mich gestern dann so entschieden: Ich trinke ein oder zwei Bier, dafür esse ich nichts, was ich nicht vertrage! Guter Deal oder? Die Sache hatte nur einen Haken, ich musste mir erst mal etwas besorgen, wo keine oder nur verdammt wenig Fructose enthalten ist. Da mir in den Gaststätten keiner Auskunft geben konnte oder wollte, bin ich eben mal losgezogen und habe mir einen Biosupermarkt gesucht. Wenn es hier für mich nicht einen kleine Snack gibt, ja wo denn dann?!? Die Auswahl in dem von mir auserkorenen Laden war auch nicht so schlecht, nur habe ich einen Fehler in meiner Planung gehabt. Ich habe nämlich nicht richtig im Kopf, welche Zutaten ich vertrage und welche nicht. Also man muss dazu sagen, so lange beschäftige ich mich jetzt auch noch nicht mit der Fructose-Intoleranz als dass ich schon alles wissen müsste. Aber gestern habe ich dann eben wieder eine Lektion mehr gelernt. Ich habe mir extra zwei Nuss-Müsli-Riegel geholt, die explizit zuckerfrei hergestellt worden sind. Genauere Angaben in Form einer Tabelle waren jetzt auch nicht auf der Packung enthalten, aber das muss einen ja nicht unbedingt wundern. Als Süssungsersatzstoff war jedoch Agavensirup in den Riegeln enthalten und ich dachte mir noch so siegessicher, dass ich irgendwo gelesen hätte, dass der Sirup der Agave nur sehr wenig Fruchtzucker enthält und deswegen sehr gut bei Fructoseintoleranz vertragen werden kann. Doch da habe ich mich – man kann es nicht anders sagen – selbst verarscht, denn genau das Gegenteil ist der Fall…

Agavensirup

Der Agavensirup wird oft als Ersatzsüssungsmittel für Zucker verwendet. Sirup besteht nur aus Fructose und Glucose, wobei der Anteil der Fructose deutlich höher ist als der der Glucose. Der Agavensirup wird von Ernährungsexperten sogar verdächtigt, Fruktosemalabsorption auszulösen. Man sollte also die Finger von Produkten mit Agavensirup lassen, denn die sind bei einer Fructoseintoleranz nicht gerade gut bekömmlich.

Ich habe das am nächsten Tag auch gemerkt, wenn auch nur ein klein wenig. Das lag aber eher daran, dass die Müsliriegel doch eher klein ausgefallen sind und ich von daher nicht so viel konzentrierte Fructose aufnehmen konnte. Noch mal Glück gehabt…