Schön ist das im Urlaub. Nur muss man seine Bedenken was die Verträglichkeit von Essen angeht immer ein wenig beiseite schieben, denn man geht halt im Urlaub doch das ein oder andere Mal zum Essen oder lässt sich schnell mal überzeugen, hier und da was zu probieren. Da meine Fructose Intoleranz nicht ganz so schlimm ist und ich die Auswirkungen inzwischen ganz gut abschätzen kann, bin ich natürlich auch schneller mal experimentierfreudiger als andere. Das versüßt mir zum einen den Urlaub, andererseits leide ich auch den ein oder anderen Tag.

Im Urlaub in der Toskana habe ich jetzt aber eine für mich fantastische Entdeckung gemacht. Hier gibt es Kekse von der Firma Misura, die alle den Stempel „Senza Zucchero“ tragen. Bedeutet nichts anderes, als dass man bei diesen Keksen sehr wenig Zucker verwendet hat. Meistens sind nur um die 1 Gramm Zucker auf 100 Gramm Keks enthalten und das ist, wenn ich im Vergleich an deutsche Produkte denke, so gut wie nichts. Gleichzeitig trifft das meine persönliche Grundregel, nach der ich ja alle Produkte, wo mehr als 1 Gramm Zucker auf 100 Gramm Produkt enthalten sind, nicht kaufe und nicht verzerre. Mit dieser selbst aufgestellten Regel fahre ich im Normalfall auch sehr gut, denn so umgehe ich einfach viel von der zusätzlich beigemischten Fructose. Natürlich gibt es auch ein kleines Aber und das lautet bei den italienischen Keksen „Polyols“ (bei uns Polyole). Das sind nichts anderes wie Polyalkohole oder für uns auch besser bekannt als Zuckeralkohole. Sie ergänzen in diesen Keksen den wenigen Zucker bzw. geben den Keksen hier seine Süßkraft. Eigentlich sollten jetzt schon bei mir die Alarmglocken geklingelt haben, aber wie schon gesagt, ich bin ja im Urlaub und ich bin experimentierfreudig. Nachdem ich schon mitten im Probieren und Schlemmen war, habe ich dann noch mal etwas genauer nachgelesen und herausgefunden, dass die verwendeten „Polyols“ nichts anderes wie „Maltitol Syrup“ (=Maltitsirup) sind. Klar, eigentlich sollte ich die meiden, aber irgendwie habe ich es halt doch nicht gemacht und siehe da, ich habe meinen ausgiebigen Keksetest bisher nicht bereut. Wieso weiß ich nicht so genau, vielleicht bin ich einfach nicht so anfällig auf Maltitsirup und verrage den ganz gut oder vielleicht das Produkt einfach nur gut hergestellt. Keine Ahnung, aber ich bin glücklich. Endlich gabs für mich mal wieder so etwas wie Butterkekse…

Ich kann allen, die etwas Experimentierfreudig sind und vielleicht auf den ein oder anderen Zuckeralkohol nicht ganz so heftig reagieren, nur raten, im Ausland mal Augen und Ohren offen zu halten. Ich habe den Eindruck, dass vor allem in Deutschland die Lebensmittelindustrie immer mehr Zucker in ihre Produkte stecken muss und genau das im Ausland nicht so stark passiert. Aufgefallen ist mir auch, dass in Italien teilweise Produktgruppen wie die Zuckeralkohole auf das Gramm genau und extra auf der Verpackung ausgewiesen sind. So was macht bei uns ja auch keiner…

Zum Abschluss muss ich gestehen, dass ich mir natürlich einen Vorrat an Keksen mit nach Deutschland genommen haben. Da haben die Italiener nicht schlecht geschaut, als ich mit 4 Packungen Keksen unter dem Arm aus dem Supermarkt Coop geschlendert bin.

Informationen zu den Keksen: www.misura.it

Informationen zur Supermarktkette Coop: www.e-coop.it