Eine Fruktoseintoleranz kommt selten alleine. Viele Betroffene können davon ein Lied singen. Zuerst haben sie nur gegen eine Intoleranz gekämpft und kaum haben sie sich an diese gewöhnt, kommt auf einmal eine zweite mit dazu. Oft entwickelt man zu seiner Fruchtzuckerunverträglichkeit noch eine Laktoseunverträglichkeit. Ernährungsberater und Ärzte sprechen davon, dass 64% der Laktoseintoleranten mit er Zeit auch eine Fruktoseintoleranz entwickeln oder beide zeitgleich entwickelt haben.

Fructoseintoleranz häufig in Verbindung mit anderen Lebensmittelunverträglichkeiten

Sowohl bei Laktose- als auch bei Fruktoseintoleranz liegt eine Störung im Dünndarm vor und deswegen können der Frucht- bzw. der Milchzucker im Dünndarm nicht verwertet werden. Das bedeutet, dass der Frucht- bzw. der Milchzucker weitgehend unverdaut in den Dickdarm gelangen und dort durch die ansässigen Bakterien verarbeitet werden. In einer anaerobe Vergärung entstehen so kurzkettige Fettsäuren und diverse Gase (Wasserstoff, Kohlendioxid und Methan). Dadurch entstehen zwei große Problematiken, mit der wir Betroffene anschließend zu kämpfen haben. Zum einen lösen die Fettsäuren einen verstärkten Stuhldrang und damit oft Durchfall aus und zum anderen sorgen die Gase für einen Blähbauch sowie für Übelkeit. Wie das dann weitergeht, wissen wir alle…

Probleme im Dünndarm

Bei der Lactoseunverträglichkeit fehlt das Enzym Lactase zum Großteil oder komplett und kann somit die (Laktose) nicht spalten. Bei einem gesunden Menschen würde das Enzym die Laktose in Glucose und Galaktose spalten. Aber ist man eben nicht gesund bzw. fehlt einem das Enzym, gelangt der Milchzucker weitgehend unverdaut in den Dickdarm. Durch Bakterien wird eine anaerobe Vergärung in Gang gesetzt, die für die Betroffenen unangenehme Folgen hat, weil unter anderem die Gase Wasserstoff, Kohlendioxid und Methan entstehen. Je nach Menge gibt es verschiedene Symptome. Unter anderem haben Betroffene mit Völlegefühl, Übelkeit, Blähungen, Magenkrämpfe oder Durchfall zu kämpfen.

Die Fructoseintoleranz hat seinen Ursprung ebenfalls im Dünndarm, weshalb beide Unverträglichkeiten nicht selten gemeinsam auftreten. Im Normalfall wird die Fructose im Dünndarm über „Transporteiweiße“ in das Blut geschleust. Grundsätzlich sind die Mengen, die so verarbeitet werden können, bei jedem Menschen beschränkt – bei einigen Menschen stärker als bei anderen. Ab wann eine Intoleranz vorliegt, ist deshalb auch eine Frage der Definition. Prinzipiell sind beide Formen der Unverträglichkeit leicht zu diagnostizieren, trotzdem leiden viele Menschen lange unentdeckt an den Symptomen. Besteht kein Anfangsverdacht, wird auch oftmals kein Test durchgeführt. Zudem entsteht die Laktose- bzw. Fructoseintoleranz schleichend, weil sich die verträglichen Mengen meist recht langsam zurückbilden.

Fructose auch in Fertiggerichten, Süßigkeiten und Medikamenten

Betroffene von beiden Formen der Intoleranz müssen Ihre Ernährung stark einschränken. Während die Lebensmittelindustrie aber auf die Lactoseintoleranz schon aufmerksam wurde und entsprechende Produkte anbietet, wird Fruchtzucker sogar häufig in die Produkte beigemischt. Nicht nur Obst selbst enthält Fructose, auch in vielen Süßigkeiten ist Fruktose extra zugesetzt. Für die Hersteller von Nahrungsmitteln ist der Fruchtzucker interessant, weil er nicht als Zucker gekennzeichnet werden muss. In kleinen Mengen kommt Fruktose deshalb auch in Fertiggerichten, Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten vor. Weil auch gewöhnlicher Haushaltszucker etwa zur Hälfte Fructose enthält, sind die Einschränkungen bei einer Intoleranz enorm, sofern auch geringe Mengen nicht vertragen werden.