Nachdem ich die Schnauze langsam voll habe von Wasser und ungesüsstem Tee, habe ich heute Mittag beschlossen, mir mal wieder mein Lieblingsgetränk aus alten Tagen zu kaufen. Eine schöne, gute und natürlich kühle Cola Zero. Aber natürlich stelle ich mir wieder diese spezielle Fragen, die ich mir immer stelle, wenn ich etwas Neues in meiner Ernährung ausprobiere: Darf ich das trinken? Tut mir das gut? Oder leide ich danach wieder tagelang?

Um mir diese Fragen zu beantworten, bin ich also auf eine kleine Recherchetour gegangen. Was ich dabei herausgefunden habe, hat mich erstaunt und überrascht. Positiv und Negativ, das kann ich gleich vorweg nehmen. Und zu einem Selbstversuch hat es mich auch noch ermuntert. Aber jetzt erst mal von Anfang an. Grundsätzlich sollte ja die Aufteilung, dass in einer normalen Cola Zucker und einer Cola Light bzw. Zero kein Zucker enthalten ist, gültig sein. Dem ist auch so und trotzdem ist eine Cola Zero nicht komplett zuckerfrei. Hä? Wie soll man das denn verstehen? Und wieso schreiben sie dann trotzdem „ohne Zucker“ auf die Verpackung? Ist das alles nur Marketing? Gehört sicher auch mit dazu, aber das hilft mir im Moment überhaupt nichts. Ich will ja wissen, ob ich eine Cola trinken kann oder nicht und deshalb lasse ich das Marketing mal das Marketing sein und konzentriere mich voll auf die Fakten. Ach ja, und ich schaue mir nur die Cola von der Coca Cola Company an. Nicht aus Werbezwecken, aber weil sie im Gegensatz zu vielen Billigprodukten noch am reinsten ist was den Zucker anbelangt. Aber das soll trotzdem nicht heißen, dass andere Cola´s schlechter sind, ich selber habe mich nur irgendwann auf die „original“ Cola eingeschossen.

Jetzt wird es aber Zeit, dass wir uns die Inhaltsstoffe der diversen Colasorten mal anschauen. Schließlich will ich ja wissen, ob ich mein altes Lieblingsgetränk auch weiterhin trinken kann. Also…

Coca Cola Coca Cola Zero
Coca Cola Light
Wasser Wasser Wasser
Kohlensäure Kohlensäure Kohlensäure
Zuckerkulör E150d Zuckerkulör E150d Zuckerkulör E150d Farbstoff
Zucker
Cyclamat E952 Cyclamat E952 Süssungsmittel
Acesulfam K Acesulfam K Süssungsmittel
Aspartam E951 Aspartam E951 Süssungsmittel
Phosphorsäure E338 Phosphorsäure E338 Phosphorsäure E338 Säuerungsmittel
Citronensäure E330 Säuerungsmittel
Natriumcitrat Säuerungsmittel
Aroma Aroma Aroma
Koffein Koffein Koffein

Ganz klar, die normale Cola fällt aus. Zucker ist da drin und das in nicht zu kleiner Menge. Also Finger weg, denn das bedeutet ja auch, dass Fructose mit im Getränk enthalten ist! Aber Cola Light und Cola Zero könnten gehen, denn Zucker fehlt und ist hier durch Süssungsmittel ersetzt worden. Diese sind eigentlich bei einer Fructoseintoleranz unbedenklich, jedoch ist so ein synthetischer Süßstoff nicht unbedingt gesund und nicht für jeden verträglich. Hier hilft nur Ausprobieren…

Süssungsmittel

Aspartam (E951) ist ein synthetischer Süßstoff mit der 140-fachen Süßkraft von Haushaltszucker. Aspartam ist zwar sehr süß, hat aber kein wirkliches Aroma und deswegen werden noch weitere Süßstoffe zugesetzt. Manche Menschen bekommen von Aspartam allergische Reaktionen, Kopfschmerzen oder Sehstörungen.

Acesulfam K (E950) ist ein synthetischer, hitzebeständiger Süßstoff mit der 200-fachen Süßkraft von Haushaltszucker. Acesulfam wird vom Körper nicht verarbeitet und komplett unverändert wieder ausgeschieden.

Cyclamat (E952) ist ein synthetischer Süßstoff mit der 35-fachen Süßkraft von Haushaltszucker. Ähnlich wie Acesulfam und Aspartam wird Cyclamat nicht verstoffwechselt und fast unverändert wieder ausgeschieden.

Bei allen Süßstoffen gilt, dass sie hart in der Kritik stehen. Sie sollen für Gewichtszunahme verantwortlich sein, was bisher zwar bei Tierversuchen bewiesen wurde, aber nicht beim Menschen. In wie weit hier aber Forschungsergebnisse mit Marketingstudien um Aufmerksamkeit kämpfen ist mir unbekannt. Aspartam, Acesulfam K und Cyclamat werden von fast allen Menschen mit einer Fructose Intoleranz gut vertragen. Aber nur von fast allen und genau deswegen heißt wie so überall: Ausprobieren

Säurungsmittel

Phosphorsäure (E338) wird in der Cola dazu verwendet, um einen sauren Geschmack zu erzeugen und Säuregrad des Getränks zu erhöhen. Für den menschlichen Körper ist Phosphorsäure ungiftig, jedoch sollte man nicht größere Mengen zu sich nehmen, da Phosphorsäure ein ätzende Wirkung besitzt und nicht unbedingt gesund ist. Durch die Phosphorsäure wirkt Cola fördernd bei der Verdauung, allerdings nur wenn man vorher viel gegessen hat und einen vollen Magen hat. Diese Säure ist bei Experten stark umstritten, da sie eine sehr starke Säure ist und eigentlich nach modernem Lebensmittelrech in einem Lebensmittel nichts zu suchen hat. In den zugesetzten Mengen ist die Phosphorsäure zwar gesundheitlich unbedenklich, aber gesund ist wohl etwas anderes. Für uns gilt aber, dass sie keinerlei Fructose oder andere nicht verträgliche Stoffe enthält.

Citronensäure (E330) wird hochdosiert zur Reinigung und zur Rostentfernung eingesetzt. In geringen Dosen kommt der Stoff in der Cola vor. Citronensäure dient zur geschmacklichen Verbesserung und zur Konservierung. Citronensäure wird aus Zitronen gewonnen, kann jedoch natürlicherweise auch in diversen Fruchtsäften natürlich vorkommen. Laut diverser Experten ist diese Säure komplett frei von Fructose.

Aroma

Zum Thema Aroma lässt sich nicht viel sagen, denn genau darum macht die Coca Cola Company ein so großes Geheimnis. Niemand soll je erfahren, was die geheime Zusammensetzung ist und was den Geschmack der Coca Cola ausmacht. Ist für uns aber egal, denn laut Coca Cola selbst sollen die Stoffe Zucker, Fructose oder Sorbit nicht dabei sein.

Zuckerkulör E150d

So jetzt wird es spannend. Die 0% Zucker Cola „Coca Cola Zero“ enthält eben doch Zucker. Wenn auch in ganz geringer Form und wenn auch nicht mehr in der Form, wie wir ihn kennen. Zu Sehen ist der Zucker aber trotzdem ganz einfach, denn die schwarze Farbe kommt durch den Farbstoff E150d (Zuckerkulör) zu Stande und das ist ist nichts anderes verbrannter Zucker. Da stellt sich jetzt natürlich die Frage, wie denn eine Cola ohne den Farbstoff E150d aussehen würde. Die Antwort dazu ist nach einer kurzen Internetrecherche schnell gefunden. Durchsichtig mit einem leicht gelblichen Touch. Aha. Und wieso gibt es dann auf der Welt fast nur dunkle Cola? Auch dazu habe ich etwas gefunden. Vor vielen Jahren wurde eine sogenannte „Crystal Cola“ verkauft, was nichts anderes war, als eine Cola ohne den Farbstoff. Sie hat sich aber schlecht verkauft, obwohl sie eigentlich genauso geschmeckt hat, wie die normale dunkle Cola. Nach vielen Test hat man dann herausgefunden, dass auch das Auge mittrinkt und dem Trinkenden bei einem durchsichtigen Getränk vorgaukelt, dass es eben irgendetwas anderes als eine Cola ist. Zur Folge hatte das, dass Menschen, die die durchsichtige Cola gesehen haben und dann davon getrunken haben, sich vor dem Geschmack ekelten. Sobald sie aber das gleiche Getränk mit verbundenen Augen vorgesetzt bekamen, schmeckte es ihnen. In Südamerika gibt es noch zwei oder drei kleine Hersteller einer „Crystal Cola“, doch an die kommt man nur ran, wenn man mal Urlaub dort macht. Ansonsten muss man in Europa und Nordamerika bei der normalen dunklen mit E150d versetzten Cola bleiben.

Bei der Herstellung von Zuckercouleur werden Kohlenhydrate wie Rübenzucker, Trauben- oder Invertzucker auf 120 bis 150 Grad Celsius erhitzt. Zum Teil werden Reaktionsbeschleuniger (Katalysatoren) zugesetzt und unter Zugabe von starken Säuren abgekühlt. Es entsteht ein Spektrum bräunlich bis schwarzer Farbstoffe, die bitter schmecken und nach verbranntem Zucker riechen. (Wikipedia zum Thema Zuckerkulör)

Soweit ich das verstehe, gehen durch den Verbrennungsprozess die Kohlenhydrate und damit der Zucker kaputt. Über bleibt nur noch ein kleiner Rest Zucker und eben die schwarze Farbe. Für mich selbst ist das ganz ok, denn ich vertrage inzwischen wieder ein wenig Zucker und muss nicht alles meiden. Wenn also selbst kleine Reste über bleiben, merke ich im Gegensatz zu früher nichts mehr davon. Ich habe aber noch einmal die große weite Welt des Internets durchforstet und bin dabei großflächig auf eine ähnliche Meinung gestoßen. Anscheinend verbrennt wirklich so viel Zucker, dass fast alle Fructoseleidenden keine Probleme mit einer Cola Light/Zero haben. Sollte man aber eine schwere Form der Fructose-Intoleranz haben, könnte der Farbstoff alleine schon für viele Probleme reichen. Von daher, vorsichtig eine Cola Zero/Light probieren und dann bitte erst entscheiden, ob es geht oder nicht. Ach ja, Coca Cola selber hat zu dem Thema auch etwas zu sagen…

(…)

Coca-Cola Zero und Coca-Cola Light verdanken ihre braune Farbe dem Farbstoff Zuckerkulör (E 150d), der durch Hitzebehandlung von Zucker hergestellt wird. Die typische braune Farbe entsteht also durch Karamell. Zuckerkulör enthält in der Regel nur noch sehr geringe Mengen Zucker. Im Endprodukt sind nur noch Spuren enthalten.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Auskunft über die zugesetzte Menge von Zuckerkulör geben können.

Wir freuen uns, wenn wir Ihnen mit dieser Auskunft weiterhelfen konnten.

Mit erfrischenden Grüßen
Ihr Serviceline Team Coca-Cola Deutschland

Damit sollte ich jetzt langsam mal ein Fazit ziehen und das fällt für mich positiv aus. Ich kann Cola Zero und auch Cola Light trinken ohne dass ich Probleme bekomme. Fructose, Sorbit oder irgendwelche Zuckerausstauschstoffe, dich ich nicht vertrage, sind hier nicht enthalten und auch sonst ist dabei alles gut. Bevor aber jemand gleich meckert, ja ich weiß, gesund ist etwas anderes und das habe ich ja oben bei meinen aufgeschriebenen Recherchen und Gedankengängen zur Genüge dargestellt. Cola ist und bleibt ein synthetisch hergestelltes Getränk und hat mit der ursprünglichen Cola nur noch wenig zu tun. Aber man kann auch nicht immer nur gesund leben und sich von Leitungswasser ernähren, sondern braucht man auch mal was für den Geschmack. Solange man das dann nicht übertreibt und nur noch Cola trinkt, sollte das also passen. Und einen Effekt hat die Cola für mich auch noch, den ich früher schon öfters beobachtet habe. Bei einem vollem Magen, bzw. einem Völlegefühl, sorgt die Cola dafür, dass die Verdauung angeregt wird und so der Magen wieder schneller leer wird. Das ist sogar wissenschaftlich so erwiesen und ich finde das mal gar nicht so übel…

Wer weitere Informationen dazu sucht, ist gut bei das-ist-drin.de und bei Bernd Leitenberger aufgehoben…

Und damit kann ich nun nach Wochen der Recherche und nach vielen Selbstversuchen nur noch PROST sagen…